Der Euro wartet auf einen Schub aus den Emerging Markets. Dort zieht gerade das Wachstum wieder an, was der exportabhängigen Wirtschaft der Eurozone zugute kommt. Prinzipiell ist für den Euro-Franken-Kurs damit die Tür nach oben offen. Wären die Banken besser aufgestellt, könnte 1 Euro deutlich mehr als 1,10 Franken wert sein.
Die Wachstumskluft zwischen Ländern wie China, Brasilien, Indien, Südafrika auf der einen, und den westlichen Industrieländern auf der anderen Seite, erhöht sich. Seit dem Jahr 2011 war der Wachstumsvorsprung der Emerging Markete stets gesunken. Dass sich hier nun eine Trendwende abzeichnet, ist eine bedeutsame Entwicklung.
Auf die italienischen Banken wird dieser Tage wegen ihren faulen Krediten besonder eingeprügelt. Aber auch Deutschland ist weit davon entfernt seine Banken in den Griff zu bekommen. Landesbanken mit ihren öffentlichen Anteilseignern haben Probleme, wie die mit ihren Schiffskrediten unlängst in Schieflage geratene Bremer Landesbank wieder einmal zeigte.
Bei den Banken gebe es Abschreibungsbedarf bei Schiffskrediten, informiert der für die Bankenaufsicht zuständige Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret in der "Wirtschaftswoche". Selbiger Zeitung sagt der legendäre US-Investor George Soros: "Die deutschen Sparkassen präsentieren sich sehr schwach. Die Deutsche Bank ist eindeutig die verwundbarste große Geschäftsbank."
Am 29. Juli 2016 veröffentlichen europäische Bankenbehörde EBA und EZB die Ergebnisse der jüngsten Banken-Stresstests. Das vielerorts Geld fehlt, ist bekannt. Somit kommt es drauf an, wie die Eurozone reagiert. Es braucht eine vertrauenswürdige Roadmap, wie man die Banken rekapitalisiert, so dass sie die große Lücke zu den US-Geldhäusern geschlossen werden kann.
EUR/CHF-Ausblick:
Der Euro steigt im August über 1,10 Franken, sollten die Banken aufhören Probleme zu bereiten, und das Wachstum in der Eurozone wegen des Comebacks der Emerging Markets anziehen.