"Wir rechnen mit einer leichten Abschwächung des Franken", sagt die Erste Group und prognostiziert EUR/CHF auf 1,12. Auch die DekaBank der deutschen Sparkassen erwartet, dass die Zeit die Wunden des Euros langsam heilt: Sie sieht einen Euro-Anstieg auf 1,11 Franken. In der Schweiz bleibt man hingegen skeptisch. Laut St.Galler Kantonalbank muss man einen Rückfall auf 1,07 auf dem Zettel haben.
Aktuell steht der Euro bei 1,08 Franken. Damit sich der Währungsausblick der Erste Group als richtig herausstellt, müsste der Euro in den nächsten neun Monaten um knapp 4% stärker werden. Keine leichte Aufgabe. Es liegt aber im Bereich des möglichen, zumal der Euro schon einmal im Februar 2016 kurz auf 1,12 Franken steigen konnte.
"Die Schweizerische Nationalbank kann indes nur reagieren. Sie wird mit Negativzinsen und Devisenmarktinterventionen gegen die ausländischen Kapitalströme und damit gegen die unerwünschte Frankenstärke vorgehen", schreibt die DekaBank. Gemäß ihrer Prognose wird es der Euro auf 1,11 Franken schaffen und sich dafür die nächsten zwölf Monate Zeit lassen.
Bei der St.Galler Kantonalbank sieht noch weniger Spielraum. Sie rechnet mit einer EUR/CHF-Spanne von 1,07-1,12 (Ø = 1,0950). Mit ihren Wertpapierkäufen von 80 Milliarden Euro im Monat drücke die Europäische Zentralbank die Zinsen in Euroland nach unten und schwäche den Eurokurs, begründet das Schweizer Geldhaus.
Ergebnis:
Das deutschsprachige Bankentrio rechnet für 2017 im Mittel mit einem EUR/CHF-Kurs von 1,1083. In der Schweiz ist man ziemlich vorsichtig, was den Euro angeht. Die beiden Banken aus der Eurozone, Erste Group und DekaBank, sind hingegen recht optimistisch. Ginge es nach ihnen, müsste der Euro auf 1,1150 Franken steigen.