Der Euro kommt aus dem Morast nicht raus. Nur mit Ach und Krach kann er sich über 1,08 Franken halten. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Eher steigt die Inflation als der Euro-Franken-Kurs. Die Geldentwertung ist dabei sich noch mehr zu Ungunsten des Euros zu verschieben, auch das signalisiert ein immer stärker werdender Schweizer Franken.
Die Inflationsrate in Deutschland erreicht im Oktober ein 17-Monatshoch. "Zahlreiche Unternehmen gaben die gestiegenen Einkaufspreise an ihre Kunden weiter, so dass die Verkaufspreise insgesamt so stark zulegten wie seit Anfang 2014 nicht mehr", berichtet das Wirtschaftsforschungsinstitut IHS Markit.
In Europa und den USA dürften die Regierungen nun damit beginnen, sich Geld zu leihen, um Brücken und Straßen zu bauen, die sie eigentlich nicht brauchen, sagt der Schweizer Investmentexperte Marc Faber im Gespräch mit CNBC. In aufstrebenden Volkswirtschaften wie Indonesien und den Philippinen würden hingegen Brücken, Straßen und Eisenbahnen gebaut, die bitter nötig seien.
"Die Kombination aus Investitionen in die Infrastruktur in den Schwellenländern sowie Ausgaben für die Infrastruktur in den USA und Europa, werden, so glaube ich, die Inflation überraschend deutlich steigen lassen", meint Faber. Der oft Untergangsprophet (Dr. Doom) genannten Schweizer Börsenexperte rät Anlegern mit 25-30% ihre Geldes in Vermögenswerte wie Gold zu gehen, da diese nicht von Zentralbanken gedruckt werden können.
Die jährliche Inflationsrate in der Schweiz lag im September bei -0,2%. In der Eurozone kletterte die Verbraucherpreise hingegen um 0,4%. Ist die Inflation in der Schweiz niedriger, dann muss das nach volkswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten über einen stärkeren Franken ausgeglichen werden. Diese Regel beginnt nun offenbar wieder zu greifen, zumal der Euro-Franken-Kurs seit zwei Wochen am sinken ist.