13.10.16

Wie hält es der EUR/CHF-Kurs dieses Börsenbeben?

Letzes Mal ging es für den EUR/CHF-Kurs nach unten, davor zwei Mal nach oben. Die aktuelle Gretchenfrage lautet: Welche Richtung schlägt die Devisennotierung bei einem vierten Börsenbeben ein? Die Sorge um die chinesische Wirtschaft muss bisher zur Gänze der Euro ausbaden. Es sieht so aus, als könnte sich sich der Schweizer Franken aus dem Schlamassel auch künftig raushalten.

Am dritten Handelstag in Folge mit Kursverlusten zahlt man am Devisenmarkt für 1 Euro nur noch 1,0869 Franken. Am Montag waren es noch 1,0972 Franken. Der Dax, der mit Unternehmen, die nach China exportieren gespickt ist, hat inzwischen 2,5% eingebüßt. Gegen den US-Dollar verliert der Euro zwei Cents auf 1,10.

Der Niedergang des Euros zum Dollar kann ein Wink mit dem Zaunpfahl sein. Beim Brexit-Börsenbeben waren EUR/USD-Kurs und EUR/CHF-Kurs gemeinsam nach unten gerauscht. Am Devisenoptionsmarkt wurde es zuletzt teurer sich gegen einen Rückfall der Gemeinschaftswährung abzusichern. Auch das ist ein Indiz dafür, dass der Rückgang des EUR/CHF-Kurses nicht beendet ist.

Nächster EUR/CHF-Paukenschlag 2017?

Zu Jahresbeginn, als sich Anleger Sorgen um China machten und eine US-Rezession wegen überhasteten Leitzinserhöhungen einpreisten, stiegen EUR/CHF und EUR/USD im Tandem. Auch im Sommer 2015, nach dem Börsenbeben und der Abwertung der chinesischen Währung Yuan, kletterte der Euro gegen den Franken und den Dollar.

Im Euro-Wechselkurs liegt bei 1,08 Franken eine sehr feste, fast schon unüberwindbar Unterstützung. Der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wird nachgesagt, den Euro in diesem Jahr über 1,08 Franken halten zu wollen.

Damit ist die Lage vergleichbar mit Ende 2009. Seinerzeit schickte sich die SNB an, den Euro mit heimlichen Devisenmarktinterventionen über 1,50 Franken zu halten. 2010 zogen die Währungshüter den Stecker und ließen den Euro-Franken-Kurs in den Keller rauschen. Es sollte die Generalprobe für die spätere Aufhebung des Mindestkurses sein.

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