Die Eurozone verzeichnet das stärkste Wirtschaftswachstum seit elf Monaten, und so steigt der EUR/CHF-Wechselkurs auf 1,0848. Das ist der höchste Stand seit dem 1. November 2016. Die Gretchenfrage lautet nun: Folgt auf die Abwärtsbewegung des Euros eine Aufwärtsbewegung mit Kursen über 1,10 Franken? Oder kommt es zunächst zu einer Seitwärtsentwicklung bei 1,08-1,10?
Einen so kräftige Expansion im Industriesektor und bei den Dienstleistern gab es zuletzt Anfang 2016. Der von dem Wirtschaftforschungsinstitut IHS Markit herausgegebene Sammelindex für die Eurozone kletterte im November um 0,6 Punkte auf 53,9 Zähler. Der kurzfristige Ausblick sei vielversprechend. "Ohne sich großartig um politische Risiken zu kümmern, haben die Unternehmen wohl einfach einen Gang hochgeschaltet", kommentiert Chefvolkswirt Chris Williamson von IHS Markit.
Vielversprechend ist auch der Ausblick für den Euro, sollte es ihm gelingen, sich über der Widerstandslinie bei 1,0825 Franken zu halten. Danach sieht es aus. Die mit Optionspreisen quantifizierbare Furcht vor einem Rückfall hat nämlich abgenommen. Ausgedrückt wird das im so genannten einmonatigen 25-Delta Risk Reversal für den EUR/CHF-Kurs. Es stieg in den vergangenen Tagen von -2,0% auf -1,3%. Das ist ein klares Indiz dafür, dass sich das Martksentiment gegenüber dem Euro verbessert hat.
Noch ist unklar, ob die Aufwärtsbewegung des EUR/CHF-Kurses etwas Dauerhaftes wird. Der Anstieg über die 50-Tage-Linie legt erst einmal ein baldiges Ende des Abwärtstrends, der durch die absteigend einsortierten 200, 150, 100 und 50-Tage-Linie gekennzeichnet wird, nahe. Damit es direkt zu einem Aufwärtstrend mit Wechselkursen über 1,10 kommt, müsste die 50-Tage-Linie über die 100-Tage-Linie, besser noch die 200-Tage-Linie, steigen.