11.1.17

Euro sinkt auf 1,03 Franken, sagt Bank Sarasin

Noch ist 1 Euro 1,07 Franken wert. Das soll sich bald ändern. Denn die Nachfrage nach dem Franken werde auch im Jahr 2017 stark bleiben. Deswegen sollte die Schweizerische Nationalbank (SNB) einen tieferen EUR/CHF-Wechselkurs von 1,03 zulassen, prognostiziert die Bank Sarasin. Die Vorhersage ist interessant weil die UBS, ihres Zeichens die größte Bank der Schweiz, den Euro auf 1,16 Franken steigen sieht.

Warum schätzen die beiden Schweizer Banken die Zukunft der EUR/CHF-Kurses so unterschiedlich ein? Ganz einfach. Die UBS sagt, die Schweiz ist zu teuer und müsse über einen schwächeren Frankenkurs billiger werden. Darüber hinaus erwartet man, dass die Europäische Zentralbank (EZB) konkrete Pläne für ein Ende der Anleihekäufe vorstellt.

Ein ganz heißer Tipp ist momentan, dass EZB-Chef Mario Draghi im September eine stufenweise Verringerung der Anleihekäufe vorstellen wird. Warum gerade im September? Weil einen Monat später in Deutschland gewählt wird und Draghi die eurokritische Partei AfD kleine halten wolle. Das sei wichtig, um den deutschen Steuerzahlern weiterhin Kosten und Bürgschaften für südeuropäischen Schlendrian aufzubürden, so Kritiker.

"Nicht nur die schockartige Flucht in den sicheren Hafen hat zu einer stärkeren Nachfrage nach dem Franken geführt. Auch der immer geringere Zinsnachteil gegenüber europäischen Anleihen hat die Nachfrage nach dem Franken gestärkt", sagt die Bank Sarasin. In der Tat ist es so, dass die Realzinsen auf zehnjährige Schweizer Bundesobligationen höher sind als auf deutsche Staatsanleihen.

Momentan sieht es danach aus, dass es der EUR/CHF-Kurs dem EUR/USD-Kurs gleichtut und immer weiter sinkt. 1 Euro ist zur Stunde nur noch 1,0450 US-Dollar wert nach 1,13 Dollar im November. Weil der Franken nicht gleichermaßen stark gegenüber dem Dollar unter die Räder kommt wie der Euro, kann der EUR/CHF-Kurs eigentlich nur sinken.

Meistgelesen