Der Euro steigt mit 1,0870 Franken auf den höchsten Stand seit knapp fünf Monaten. Dann gibt er nach und sinkt auf 1,0799 Franken. Der Rückfall ist vorübergehend, und so erreicht der Euro ein Wochenschlusskurs bei 1,0840. Geht es jetzt in einem Satz auf 1,10 oder kommt der richtige Rückfall auf 1,0690 erst noch?
Bei beiden Verkaufssignalen, die die Frankreich-Wahl erzeugte, wurde der Stop-Loss ausgelöst. Alle guten Dinge sind drei, möchte man nun denken und es erneut probieren. Die Versuchung ist groß den Euro bei 1,0840 Franken zu verkaufen, in der Vorahnung ihn um 1,07 günstiger zu zurückzukaufen.
Die so genannten Gap-Trader sind am Werk. Sie wetten darauf, dass sich die nach der Frankreich-Wahl aufgerissene Lücke im EUR/CHF-Chart schließt. Irgendwann wird die Lücke sicherlich geschlossen werden. Ob das allerdings schon in der ersten Maiwoche der Fall sein wird, ist fraglich.
Ein deutlicher Inflations-Anstieg ist für die Gap-Trader gefährlich. So kletterte die jährliche Inflation im April überraschend auf 1,9%, teilt Eurostat am Freitag mit. Damit herrscht in der Eurozone Preisstabilität. Die EZB-Leute verlieren Spielraum die Geldpolitik noch weiter zu lockern. Das ist eine gute Nachricht für den Euro.
Gut möglich, dass der EUR/CHF-Kurs den zweiten Turbo zündet und bis zum nächsten Widerstand bei 1,0970 Franken steigt. Es kann aber auch jederzeit zu einem Rückfall auf 1,0690 Franken kommen. Trump und Nordkorea prallen derzeit aufeinander, was die Nachfrage nach dem als sicheren Hafen wahrgenommen Franken steigen lässt.
Fazit:
Die Chancen auf einen Anstieg oder ein Rückfall des EUR/CHF-Kurses stehen etwa 50:50. Es macht keinen Sinn eine Währungswette abzuschließen, da die Gewinn-Wahrscheinlichkeit so niedrig ist wie im Casino, wenn man auf rot oder schwarz setzt.