Der Euro-Wechselkurs klettert auf 1,1015 Franken. Das ist der höchste Stand seit Juni 2016. Starke Konjunkturdaten aus der Eurozone rechtfertigen die inzwischen seit drei Wochen anhaltende Stärkephase der Gemeinschaftswährung. Zudem nehmen Anleger wohlwollend einen Zinsanstieg zur Kenntnis. Setzt der EUR/CHF-Kurs seinen Anstieg auf 1,12 Franken fort?
In der Eurozone schreitet die wirtschaftliche Gesundung mit großen Tempo voran. Die Konjunktur boomt, meldet Sentix. Der von dem Beratungsinstitut herausgegebene Konjunkturindex kletterte im Juni/Juli 2017 auf die höchsten Werte seit zehn Jahren. "Schon seit einigen Monaten steht für die Anleger fest, dass die EZB ihren expansiven Kurs verlassen muss", kommentiert Sentix-Geschäftsführer.
Für den EUR/CHF-Kurs ist die Reaktion der Europäische Zentralbank (EZB) auf den Konjunkturaufschwung der Knackpunkt. Denn auch in der Schweiz ist die Wirtschaft am boomen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat aber bereits ausgeschlossen darauf mit einer Straffung der Geldpolitik zu reagieren.
Anders die EZB. Sie stellte zuletzt eine Eindämmung der ultraexpensiven Geldpolitik in Aussicht. Daraufhin sind die Zinsen von deutschen- und französischen- Staatsanleihen, an denen sie Anleiheinvestoren orientieren, deutlich gestiegen. Dieser Zinsanstieg gilt als Auslöser für den Höhenflug des EUR/CHF-Kurses.
Nächstes Kursziel für den Euro ist 1,1105-1,1120 Franken. Sollte die Widerstandszone geknackt werden, wäre Platz für einen Anstieg auf 1,12 Franken. Im Falle einer plötzlichen Abkehr von der Aufwärtsbewegung ist das Niveau bei 1,0970 entscheidend. Fällt der Euro darunter, findet er erst wieder an einer Unterstützungen bei 1,0810 halt.