Euro Franken Entwicklung 2024 / CHF Kurs Prognose 2025

Der Schweizer Franken ist dabei eine längere Schwächephase zu überwinden. Noch ist der Euro ihm überlegen, zeigt der Anstieg der EUR/CHF-Entwicklung von 0,93 auf 0,98. Doch der Franken hat ein Pfund in der Hinterhand.

Handelstage, an denen der Linienchart für die EUR/CHF-Entwicklung steigt und damit eine Aufwertung des Euro anzeigen, häufen sich nicht mehr. Das erste Ausrufezeichen setzte der Schweizer Franken am Gründonnerstag, als er den Euro drückte.

Einen so markanten Rückgang hatte es zuvor das letzte Mal Ende Januar gegeben. Damals war die Devisennotierung allerdings nicht in einem Aufwärtstrend, sondern in einem Seitwärtsverlauf.

In seiner Kursentwicklung zum Schweizer Franken schleppt die Gemeinschaftswährung das Problem mit sich herum, zu schnell, zu steil gestiegen zu sein. Das könnte sich nun rächen, signalisiert der Anstieg über die oberen Linie des Trendkanals (Overshooting).

Prognose Dez. 2024/2025

Der kurzfristige Aufwärtstrend wird überlagert von einem längerfristigen Abwärtstrend, der im Anfang 2023 begonnen hatte.

Man muss deswegen davon ausgehen, dass der Anstieg der EUR/CHF-Entwicklung zwischen 0,98 und 0,99 zum Stillstand kommt, ist die schlechte Nachricht für den Euro.

Die gute Nachricht: Einen sofortigen Übergang in einen zum aktuellen Aufwärtstrend spiegelverkehrten Abwärtstrend dürfte nicht anstehen.

Die Kursausshläge (Volatilität) der letzten sechs Monate waren überdurchschnittlich hoch. Einem solchen Auf und Ab folgt in der Regel eine Seitwärtsentwicklung. Diese könnte über den Sommer mit Eurokursen zwischen 0,95 und 0,97 CHF stattfinden.

In 90 Prozent der Fälle wird in den ersten vier Monaten entweder das Jahreshoch oder das Jahrestief gebildet. Das Extrem ist für den Rest des Jahres von Bestand.

Linienchart EUR/CHF-Entwicklung 2024 mit Trendlinien

Aktuell spricht zur Ungunst des Euro, dass 2024 ein Jahreshoch zwischen 0,98 und 0,99 das Rennen machen dürfte. Der Euro hätte demzufolge das Maximale bereits herausgeholt.

Der Eurokurs steigt im Sommer kurz auf 1,01 CHF, dreht aber rasch wieder um, ist die zweitwahrscheinlichste Variante.

Der Umstieg auf eine laxe Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wird voraussichtlich der "Dosenöffner" für ein neuerliches Erstarken des Schweizer Franken.

Anders als der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, hält sich EZB-Chefin Christine Lagarde bedeckt. Jordan senkte den Schweizer Leitzins im März überraschend und kündigte weitere Verringerungen an.

Lagarde dürfte Jordan im Rennen um die laxere Geldpolitik dann bis Jahresmitte einholen und schließlich überholen. Sie hat mit einer Leitzinshöhe von aktuell 4,5% deutlich mehr Spielraum.

In der Schweiz ist die Leitzinshöhe mit 1,5% ein Drittel der der Eurozone. Bei sinkenden EZB-Zinsen verkleinert sich dann der Zinsunterschieds.

Der Euro verliert nach und nach seinen Zinsvorteil, worauf Großanleger wie Pensionskassen und andere Vermögensverwalter mit Verkäufen der Gemeinschaftswährung reagieren.

Einmal in Gang gesetzt, können solche Depotumschichtungen mehrere Jahre andauern. Demzufolge wird der Euro wohl auch 2025 gegenüber dem Schweizer Franken das Nachsehen haben.

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